Die Quartiere erleben jetzt ihr blaues Wunder

Darauf haben alle gewartet. Was mein Vorgänger Josef Lisibach 2017 in die Wege leitete und das Parlament 2019 finanziell absegnete, wird endlich wahr. Die Blaue Zone hält in den Winterthurer Quartieren Einzug! Nächste Woche werden die Pinsel hervorgeholt, und was weiss markiert ist, wird blau. Ein paar Parkplätze verschwinden, werden aber an anderer Stelle neu markiert, nicht zuletzt deshalb, weil kantonale Richtlinien berücksichtigt werden müssen. So gibt es heute Parkplätze, die zu eng oder deren Sichtweiten beim Parkieren  stark eingeschränkt sind – und daher aufgehoben werden müssen.

Mit dem blauen Wunder verschwindet sozusagen über Nacht der lästige Suchverkehr durch auswärtige Pendlerinnen und Pendler, die auf dem Weg zur Arbeit einen Gratis-Langzeitparkplatz ergattern wollen, und damit der Anwohnerschaft nicht nur Lärm und Abgase bringen, sondern auch die Sicherheit von Kindern auf dem Schulweg gefährden. Nun gehört der Strassenraum in den Quartieren also wieder jenen, die sie mit Leben füllen: Den Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohnern. Sie mögen sich nun fragen, warum das so lange gedauert hat? Die Frage ist berechtigt – waren sich doch alle, unabhängig ihrer politischen Gesinnung, einig, dass Handlungsbedarf besteht.

Geplant war, dass die Quartiere etappenweise umgestrichen werden. Doch rasch wurde klar, dass Fremdparkierende auf die anderen, noch nicht umgezonten Quartiere ausweichen und dort den Raum zusätzlich verstopfen würden. Der verlagerte Druck hätte sich in unnötige Diskussionen und Ärger hochgeschaukelt. So entschied der Stadtrat, zuerst die Fragen und Anliegen rund ums Parkieren in sämtlichen Quartieren sorgfältig zu klären und dann «auf einen Klapf» zur Tat zu schreiten. Der Countdown läuft. Bleibt das Wetter trocken, ist unser Team vom Tiefbauamt in rund acht Wochen fertig. Regnet es, dauerts ein paar Tage länger.

Wir sind also kurz vor dem Ziel, der ansässigen Bevölkerung den Strassenraum zurückzugeben, dies im Einklang mit der neuen, vom Stimmvolk verabschiedeten Verordnung, die verlangt, dass nur jene Autobesitzende den öffentlichen Raum und damit eine Dauerparkkarte nutzen, die keinerlei Möglichkeit haben, ihr Fahrzeug auf privatem Boden unterzubringen. Das blaue Wunder hält die Autos vom öffentlichen Raum fern, der nun fürs Flanieren und Spielen frei wird. Und damit wird möglich, was wir alle immer wollten. Mehr Platz fürs Quartier.

Christa Meier
Vorsteherin Departement Bau und Mobilität, Stadt Winterthur